CBE-Lunch: Dr. Lucas Elmenhorst, RA: Beraten. Verkauft. Der Fall Achenbach, Kaisersaal, 19. März 2015
Helge Achenbach war der erste, der in Deutschland nicht weiter als Galerist Kunstwerke für Sammler, sondern Kunst für Firmen, für die Repräsentation vermittelte. Art Consulter war der neue, schicke Namen – und der charismatische und charmante Helge Achenbach war der Star im neuen Metier.
Lucas Elmenhorst schildert sorgsam und klug, wie und warum angeklagt wurde. Das Gericht nahm den Betrugsvorwurf ernst und befragte genau und ausführlich alle Beteiligten, die Zeugen und den Angeklagten.
Der Prozess in Essen verweist auch auf die rheinischen Gesellschaft der alten BRD, wo ausreichend Geld vorhanden und die Wirtschaft stark war. Die tragende Gesellschaft der Bonner Republik war die rheinische. In Köln, Düsseldorf und Essen lagen die interessanten Museen und lebten die grossen Sammler. Die Kunstakademie Düsseldorf galt als führend mit beispielsweise Joseph Beuys und Gerhard Richter, Fritz Schwegler, Tony Cragg und Penck als Professoren.
Der engagierte Jurist und Prozessbeobachter Lucas Elmenhorst
Kunst und Gesellschaft sind freundschaftlich miteinander verbunden, gehandelt wird häufig genug auf der Grundlage einfacher, meist informeller Absprachen. Lucas Elmenhorst beschreibt dieses Umfeld anschaulich an Hand seiner Prozessnotizen. Und er erzählt, wie das Gericht sich von diesem „Milieu“ nicht verunsichern ließ, sondern akribisch die Tatbestände herausgearbeitet hat.
Mit dem harten Urteil macht das Gericht klar: Nachsichtigkeit mit diesem „besonderen“ Markt kann es nicht geben. Betrug ist Betrug. Die Einschätzung des Referenten folgt dem Urteil: die Kunstvermittlung wird und muss sich professionalisieren.
Rege Diskussion, hier Berlins Kulturanwalt Peter Raue
In der regen Diskussion erweiterten interessante Aspekte die Fragestellung von Kunst und Gesellschaft, darunter Beiträge von Peter Raue, Uli Seibert und Frau Masé, Thomas Kellein.
Jeannot Simmen
Siehe auch die Beiträge von Lucas Elmenhorst im Handelsblatt:
www.handelsblatt.com/panorama/kultur-kunstmarkt/fall-achenbach-offenbarungen-einer-belastungszeugin
Aufnahmen von Jeannot Simmen

CBE-KulturTermin: Vorbesichtigung der Ausstellung Martha Jungwirt und Kate MccGwire / Besuch vom Kunst Lager Haas, 4. März 2015
Unser CBE-Mitglied in der Schweiz, Frau Dr. Erika Költzsch (Direktorin Galerie Haas Zürich) empfängt uns in den Galerieräumen in Charlottenburg. Die Galerie Haas, führend seit Jahrzehnten, arbeitet als Kunsthaus und als Kunstgalerie, also mit bewährten und mit jungen KünstlerInnen.
Kunst Lager Haas: Links Michael Haas und rechts Erika Költzsch
Schwerpunkt beim Rundgang: Zwei Künstlerinnen aus unterschiedlichen Kulturkreisen und Altersstufen, wobei das ohne Vorkenntnis schwierig zu erahnen wäre. So ‘frisch’ wirken die Malereien von Martha Jungwirth (*1940) aus Wien und bei der englischen Künstlerin Kate MccGwire (*1964) werden neue Materialien erprobt, Federn. Eine spannungsvolle Gegensetzung beim späteren Nachdenken, doch bei der Vorbesichtigung strahlt jedes Werk eine eigene Würde und Präsenz aus.
Eine grosse Raum-Installation aus Federn von Kate MccGwire
Anschliessend Besuch vom Kunst Lager Haas, das hinter Charlottenburg, in einem Industrie-Quartier liegt. Umso grösser ist die Überraschung über die zugleich eleganten und grosszügigen Räume bei minimalistischer Architektur. Michael Haas erklärt uns die Idee von dem Gebäude für Kunst, wo Kunst-Transporter und Kunst-Photographen arbeiten. Hier können grosse Werke präsentiert werden – obwohl angelegt als eine Industrie-Architektur.
Jeannot Simmen
Aufnahme: k.wuestenhoefer@gmx.de
und Jeannot Simmen

CBE-Lunch: Dr. Hubertus Hoffmann, Geostratege, “Islam und Codes der Toleranz: Wie gefährlich? Was tun?”, Kaisersaal, 27. Februar 2015
So viel Diskussion war nie und so viel Widerspruch ebenso wenig. Die an sich guten Seiten des Islams, basierend auf den Suren, bilden die Basis von Hoffmanns Argumente gegen die terroristische Praxis von islamischen Miliz-Terroristen. Der Referent entwirft eine Doppel-Strategie von weichen Taktiken und harten Strategien, um die Unruheherde einzudämmen.
Grosses Interesse am aktuellen Thema; Lunch im Kaisersaal
Wichtig und entscheidend ist die Toleranz, die der Redner für eine “Versöhnung zwischen den Religionen” in seinem “Plädoyer für eine friedliche Welt” fordert “für Menschenliebe im Weltdorf”. Im Herder Verlag erschien 2004 von Hubertus Hoffmann sein Buch: “Codes der Toleranz”, siehe
www.herder.de/buecher
Diskussion mit Hubertus Hoffmann (rechts); Diskussionsleitung: Peter Gründling (links)
In der Diskussion wird die ahumane Praxis der islamischen Terrorgruppen dargelegt, die selbstherrlich die schönen Worte des Propheten missbrauchen als Legitimation für eine Diktatur.
Text/ Aufnahmen: Jeannot Simmen

CBE-KulturTermin: Ausstellung Peter Bradtke im Café Einstein (Unter den Linden), Rundgang und Gespräch mit dem Künstler, 18. Februar 2015
Am Ascher-Mittwoch, Beginn der 40 Tage Fastenzeit treffen wir uns in der Ausstellung “Cin City”, was Cinema-Stadt bedeutet und nicht lautmalerisch Sündige Stadt. – Was Bradtkes Bilder auszeichnet, das ist ein besonderes Amerika-Bild, wo der Blick ‘drauf gehalten wird’, wo im Dauerregen verwischte Eindrücke als einprägende Standfotos festgehalten werden.
Peter Bradtke im Gespräch mit Jeannot Simmen
Diese Bilder – so Bazon Brock bei der Eröffnung – zeichnen sich durch das Festhalten vom entscheidenden Augenblick aus. Augenblick, der gleichzeitig den Anfang noch sichtbar in sich trägt und zugleich das Ende vorausahnen lässt. Alles zwischen Faszination und Distanz malerisch festgehalten.
Die Amerika-Bilder von Peter Bradtke in der Ausstellung “Cin City”
Mit einer grösseren Gruppe: Peter Bradtke im Gespräch erzählt von seiner Zeit als Kunststudent und dem Amerika der 70er und 80er Jahre. Ausgestellt sind auch Zeichnungen und Bilder der jüngsten Zeit.
Jeannot Simmen
Aufnahmen: Chatia Bradtke

CBE-KulturTermin: Rundgang im Lager der Stiftung Hans Arp und Sophie Taeuber-Arp in Berlin, CBE-Neujahrs-Empfang, 23. Januar 2015
Die exklusive Gelegenheit als erste Gruppe die Sammlung der neu in Berlin ansässigen Arp-Stiftung anzusehen verbanden wir mit einem kleinen Neujahrs-Empfang. In der hohen und schönen Dachgeschoss-Halle empfingen uns Engelbert Büning (Vorstand), Maja Stadler-Euler (Generalsekretärin) und Dr. Maike Steinkamp (Kustodin). Sie erläutern uns den Neubeginn der Stiftung in Berlin und die konsequente Erfassung des Bestandes, um viele Fragen klar zu stellen.
Arp-Stiftung Berlin: Maike Steinkamp im Gespräch
In den Räumen sind Zeichnungen und Plastiken der Künstler ausgestellt: im Lager erblicken wir eine Vielzahl an Kunstwerken, die hier für Forscher und interessierte präsentiert werden. Überzeugend wirken die Plastiken von Hans Arp; in den besten Werken wird grossartig die Form als Form künstlerisch veranschaulicht.
Arp-Stiftung: CBE-Gäste, Arp-Plastik, rechts: Frau Steinkamp, Frau Stadler-Euler und Herr Büning von der Arp-Stiftung Berlin e.V.
Berlin attrahiert – ein Gewinn für die Kunst-Metropole ist diese Stiftung, die mit Arbeitsstipendien, Leihgaben und Forschungsarbeit das Werk der beiden Künstler erschliesst.
Jeannot Simmen
Aufnahmen: Jeannot Simmen
<< >>