Rundgang: Ausstellung Fashioning Fashion, Europäische Moden 1700-1915
KulturTermin: 1. Juni 2012, Deutsches Historisches Museum
Mode währt nur eine Saison, drängt stets nach Neuem, Anderem, von der Frühjahres-, zur Sommer-, Herbst- und Winter-Kollektion. Irgendwann aber museal und ewig, nicht weiter ‘modisch’, angezogen an menschlichen Puppen: Wir bestaunen die Sammlung Europäischer Mode, Leihgaben vom Los Angeles County Museum of Art, ausgestellt in einem historischen Museum – das ist durchaus überraschend und nicht ohne Pepp!


Aufnahmen: Jeannot Simmen
Kundig geleitet uns Yella Hoepfner durch die wunderbare Schau, inszeniert vom belgischen Szenografen Bob Verhelst. Gezeigt werden 200 Jahre Modegeschichte. Übergang in die Moderne aus den für uns als steif und förmlich empfundenen Zeiten mit Schnürbrust und Wespentaillen. Die Befreiung vom Kostüm war auch eine gesellschaftliche Öffnung – vom Adel und den gesellschaftlichen Gepflogenheiten der Regenten hin zum Bürgertum: Befreiung vom Zwang verblichener Tradition.
Auch ein Verlust: Die aufwendig hergestellten Kleider berichten vom Reichtum und der Geschicklichkeit der Schneiderkunst, der Liebe zu Details und zur Pracht. Repräsentation. Damen- und Herren-Mode werden gezeigt: Verlust des Ornats, aber Gewinn der Körper-Silhouette, von der höfischen Form zur eleganten Leichtigkeit, bis zum Dandy oder dem nüchternen Herren-Anzug.
Jeannot Simmen
Lunch mit Prof. Dr. Alexander Koch, Präsident der Stiftung Deutsches Historisches Museum: Warum wir heute noch National-Museen brauchen. CBE-Lunch mit Prof. Dr. Constantin von Barloewen: Muss Modernisierung in der Welt-Zivilisation immer Verwestlichung sein?
