Heinz Mack, Künstler: Rundgang mit Heinz Mack in seiner Ausstellung / Galerie Arndt Berlin
Club Bel Etage KulturTermin / 23. Oktober 2012
Erstaunlich die Qualität der Werke und die Anzahl dieser in einer privaten Galerie. Der Künstler hat klug ausgewählt und der Galerist mit seiner Mannschaft souverän präsentiert.
Interessantes Gespräch mit Heinz Mack, der auch heut mit gut 80 Jahren Verve hat und das wichtigste in seiner langen Künstler-Laufbahn uns schildert: das Experiment, sein experimentelles Schaffen als Künstler, als Forscher mit neuen Materialien, z.B. Licht als Material für Kunstwerke.
Wir vom Club Bel Etage Berlin, gut 50 Gäste, tolles Interesse, nach dem Rundgang viele Gespräche beim Wein – Ein Abend mit Stil – Danke an Matthias Arndt und seine Mitarbeiter !
Jeannot Simmen
Aufnahmen von: Jan Sobottka, www.catonbed.de

Prof. Dr. Schulze Altcappenberg: "Karl Friedrich Schinkel - Geschichte & Poesie“
Club Bel Etage Berlin / KulturTermin / KulturForum, Matthäikirchplatz 7 27. September 2012
Er ist der Baumeister der Superklasse, nicht allein für Berlin. Er ist ein radikaler Reformer und ein Entwerfer im höfischen Ensemble. – Einer, der viel geschaffen hat, vieles das erhalten … und wunderbare Entwürfe für eine andere Zeit als in jener er lebte: K.F. Schinkel (1781-1841).
Prof. Schulze Altcappenberg (Initiator der Ausstellung und Direktor vom Kupferstichkabinett) geleitet eine grosse Truppe vom Club Bel Etage durch die (nicht ganz optimalen) Räume im Kulturforum am Kemperplatz.
Der Abend wird länger und stets interessanter. souverän werden viele Aspekte angesprochen, die Bilder beginnen ‘zu reden’ durch den kenntnisreichen Kunsthistoriker … nach gut drei Stunden sind wir alle begeistert von Schinkel und unserem Begleiter durch diese grossartige Ausstellung – sie geht noch bis 6. Januar 2013, also Hingehen !
Jeannot Simmen

Prof. Jobst Fiedler (Hertie School of Governance): "Schulden-Bremsen in der Euro-Krise"
Club Bel Etage Lunch im Kaisersaal, 20. September 2012
Aspekt Schulden-Bremse, unsere dritte Thematisierung der Eurokrise beim Club Bel Etage in diesem Jahr. Der engagierte Referent entwickelt rhetorisch brillant drei bis vier Szenarien von der Euro-Rettung mit Transferkosten zu den Konkurskosten. Wir erhalten einen aktuellen Überblick.
Interessant, dass die Finanz-Wirtschaft die Szenarien definieren, den möglichen Schaden beziffern kann. Allerdings nur grosso modo – bei einem Debakel verbleiben die Mia.-Euro-Verluste allein schätzbar, da Folgen nicht abwägbar. Unser einziger Trost, das bis jetzt alles glimpflich verlief.
Hinter den Transaktionen, hinter den finanztaktischen Einsätzen verbergen sich Gesellschafts-Probleme zwischen Vergemeinschaftung von Risiken in Europa und der Aufgabe der nationalen Souveränität. “Wie realistisch ist die Erhaltung derartiger Austeritäts-Regimes in Deutschland und Europa”, so Prof. Fiedler: “Welchen Stellenwert haben sie in dem Gesamtpaket von Interventionen zur Euro-Erhaltung?” Diskutiert wurde die Frage einer verkleinerten Eurozone.
Jeannot Simmen

Club Bel Etage: SommerFest 2012 / 8 Jahre Club Bel Etage
Sammlung Scharf-Gerstenberg, Abguss-Sammlung / 2. September 2012
Wir feierten mit grosser Gästeschar, Gelb unsere Festfarbe an einem sonnigen Sonntag-Nachmittag. Kultur und Kommunikation sind unsere Club-Bel-Etage-Säulen: besuchten zuerst die Abguss-Sammlung. Bestaunten die Nachformungen aus Vorzeit zu den frühen Griechen, zur griechischen Klassik bis hin nach Rom und zur Neuzeit.
Zwischenhalt im Kaffee und gleich in die Sammlung Scharf-Gerstenberg, mit dem brieten Oeuvre der Surrealisten, eine glücklich-integrierte Privat Sammlung. Julietta Scharf umriss die Sammlungsgeschichte und geleitete die Gäste durch den ehemaligen Marstall, dem heutigen Museum der Nationalgalerie.
Die Rede von Jeannot Simmen schloss mit den schönen Geschenken von Montblanc, viel Beifall, danach Essen und Trinken in grosser Gesellschaft unseres Club Bel Etage.
Rede von Jeannot Simmen 8 Jahre Club Bel Etage Berlin (Auszug)
Acht Jahre sind nix, gerade mal die Zeit der Kindheit oder die Zeit der Jugend; acht Jahre haben wir hinter uns und zwei expansive vor uns. Sollten wir ‘erwachsen’ werden? Wir sollten !
– ab 2012 starten wir eine Qualifizierungs-Offensive … wollen 2014 bei der 10-Jahres-Feier mit doppelt so vielen Mitgliedern feiern. 2014 feiern wir mit der Farbe Gold, eine Steigerung meiner Lieblingsfarbe Gelb.
Gelb ist unsere diesjährige Fest- und Feierfarbe, nach Blau und Rot.
– Gelb war in China die Würdefarbe, bis 1911 dem Kaiser vorbehalten, Gelb steht für Zentrum, Erde, Harmonie und Glück.
– Gelb bedeutet in Europa Optimismus bis Neid und Eifersucht.
– Gelb war der Schleier der Liebesgöttin Venus bis zur Dirnenfarbe, die Farbe von Pest und Gelbsucht, vom Judenstern … bis hin zu Warnschilder (Atom, Chemie) ... eine schwierige und gefährliche Farbe
– Mein Ausstellungs-Projekt “Gelb” war vor vielen Jahren unrealisierbar … umso beglückter bin ich, hier dies wunderschöne “Tableau vivant” in Gelb zu sehen, diese vielfältige Parade ist schöner als ein Ausstellungssaal stummer Bilder. Gelb stimmt glücklich und gelassen.
-
- *
Was ist eigentlich der Club Bel Etage ?
Er ist ein Club ohne festen Ort, ohne Aufgabe, ohne Satzung, ohne Jour Fixe … Gewitzte Zeitgenossen mutmassten der Club Bel Etage sei ein Abschreibungs-Unternehmen, ein Deckmantel für obskure Finanztransaktionen … ich muss enttäuschen, Ebensowenig ein Club mit Burlesque-Tänzerinnen oder Escort-Service … schön wär’s – wir sind da allzu nüchtern.
Wir sind ein Non-Profit-Unternehmen, ein Club von Kunst- und Kultur-Enthusiasten in der europäischen Kultur-Metropole Berlin mit einem ambitionierten Programm: monatlichen Lunch mit Speaker im Kaisersaal und monatlichem KulturTermin an unterschiedlichen Orten.
Haben im August eine GmbH gegründet um expansiv zu wachsen und haben ein neues Logo, ein neues Erscheinungsbild von Willem Stratmann entworfen (studioanti, Berlin), Dank an Claudia Schramke. Selbstredend mit Farbe Gelb -im kompositorischen Spiel mit der Farbe Grau.
Was sind meine Wünsche:
Viele, viele Mitglieder. Das Wachsen einer kritischen und qualifizierten Schar an Zivilbürgern und einer emphatischen Gemeinde an Kulturbürgern – weg vom Konsens der Mittelmässigen und weg von all jenen, die besoffen von Auktions-Ergebnissen gackern.
– Interessante Veranstaltungen mit kantigen Redner/innen, die uns nicht bestätigen, sondern an unseren Vorurteilen kratzen, uns den Kopf in Bewegung, uns selbst zu Veränderungen bringen.
– All das, was uns erfrischt & verjüngt.
DANK !
Dank an unseren Vorstand für Ideen und Beratung, besonders an Stefan Hain, ebenso an Roosje Rave und Brigit Blass-Simmen, an Ingo Hueck, Peter Gründling und Klaus-Peter Johannsen und an unsere Neue Caroline Neuendorf. – Dank geht an Michael Schackwitz für die iPad-Zeichnung auf der Einladungskarte.
Ein Dank für den heutigen Tag geht an den gütigen Sonnengott und den grosszügigen Herrn Schade von der Montblanc Boutique (Friedrichstrasse) für drei tolle Präsente für Julietta Scharf-Gerstenberg, Caroline Neuendorf und für meine Wenigkeit (Glück gehabt).
Wünsche schöne Gespräche und Mehr Jeannot Simmen
Aufnahmen: Jan Sobottka, www.Catonbed.de

Eduard Beaucamp (vormals FAZ): „Berliner Museums-Streit“
Club Bel Etage Lunch im Kaisersaal, 30. August 2012
Mit einem Paukenschlag startet der Club Bel Etage aus der Sommerpause. Der aktuelle Berliner Museums-Streit ist das Thema. Mehr als 70 Gäste sind interessiert, die Veranstaltung ist ausgebucht (samt Warteliste. Leider nicht wie geplant ein kontroverses Gespräch zwischen Eduard Beaucamp und Peter Raue (letzterem gelingt nicht die Ausreise von Sankt Petersburg an den russischen Behörden vorbei).
Zehn Millionen versprach der Kulturminister Neumann für eine Neuordnung der Berliner Museums-Landschaft. Finanzierbar wurde die seit lange von der Generaldirektion angestrebte Verlagerung der Gemäldegalerie vom Kemperplatz weg. Doch das löste einen lawinenartigen Proteststurm mit gut 14’000 Unterschriften aus. Viele, namhafte Unterzeichner kämpfen für ein Bleiberecht der Gemäldegalerie am Kulturforum. Der Club Bel Etage veranstaltete das erste Streitgespräch zu dieser im Internet vehement geführten Diskussion; von uns allerdings weit davor geplant,
Grosses Interesse, voller Kaisersaal: Dr. Eduard Beaucamp spricht gutformuliert!
Pointiert trägt Eduard Beaucamp seine Thesen vor: Er ist baff erstaunt, wie wenig sich die Akteure des Wertes der Berliner Gemäldegalerie bewusst sind, wo herausragende Gemälde im besten Licht präsentiert werden. Gebaut vor gut 10 Jahren, für die Werke wurde stets ein ‘massgeschneidertes’ Kostüm realisiert. In Dresden, München, Paris und London rangieren die Alten Meister auch in der Publikumsgunst an erster Stelle. Keiner käme dort auf die absurde Idee, weite Bestände der Alten Meister zu magazinieren! Intendiert wurde von der Stiftung Preussischer Kulturbesitz eine Rochade zugunsten der Sammlung 20. Jahrhundert der Nationalgalerie und von Privat-Sammlungen.
Kein “abendländisches Dach” kann diese Missachtung gegenüber dem Sammlungs-Bestand rechtfertigen. Katharina von Chlebowski versucht als Fürsprecherin die Pläne der Nationalgalerie zu erklären: Anstoß für eine vehemente Diskussion, die wir mit weiteren Veranstaltungen fortsetzen werden.
Stefan Hain / Jeannot Simmen
Bei Interesse senden wir den Mitgliedern vom Club Bel Etagage den Text von Eduard Beaucamp zu. Bitte mail an: Simmen@Club-Bel-Etage.de
<< >>