SCHWERELOS. Der Traum vom Fliegen in der Kunst der Moderne
Die internationale Kunstausstellung zeigte in der Grossen Orangerie im Schloss Charlottenburg Berlin Werke, die Schwebe- und Flug-Träume veranschaulichen. Vom Manierismus zur Moderne verwandeln sie sich von der figurativen zur abstrakten und gegenstandslosen Kunst. Sie lösen sich auf in schwereloses Schweben von Farbformen und Licht-Erscheinungen. Bilder, Skulpturen, Objekte, Installationen und digitale Medien veranschaulichen die unterschiedlichen Künstler-Imaginationen zur Schwerelosigkeit. «Schwerelos» war der Versuch, Wahrnehmung zu sensibilisieren und zu erweitern; offene Räume für Kunst zu schaffen.
Essays von Jeannot Simmen, Bazon Brock, Ulrich Giersch, Adolf Max Vogt, Christoph Asendorf, Norbert Bolz, Bernhard Kerber, Thomas Zaunschirm Die Werke sind beschrieben, abgebildet, Künstlerbiographien, Register.
Herausgeber/Kurtor: Jeannot Simmen
Umfang: 300 Seiten, 220 vorwiegend farbige Abbildungen
Verlag: Edition Cantz, Stuttgart 1991, ISBN 3-89322-361-4
VERTIGO. Schwindel der modernen Kunst
Schweben und Stürzen in der Malerei, Entmaterialisierung, und moderne Transzendenz. Schwindel, Taumel, der Verlust habitueller Gleichgewichts-Wahrnehmung finden sich beim Paradigmawechsel zur abstrakten, gegenstandslosen und besonders zur immateriellen Kunst.
Isaac Newtons revolutionäre Gravitations- und Optikstudien bilden die «Urgeschichte der Moderne», erschüttern das traditionelle, feudale Weltbild. Mit den Kosmologie-Illustrationen zu Fontenelle werden die vormodernen visuellen Veränderungen bis zum ingeniösen Planetenblatt von Ledoux verfolgt.
Der religiöse Kontext (Himmelsflüge, Höllenfall) verändert sich kontinuierlich seit Renaissance und Barock, individualisiert zu prämodernen Schwebe-Visionen bis hin zur Farb-Form-Autonomie.
Drei Künstler-Weltbilder/Selbstbildnissewerden ausführlich interpretiert: Sturzfigur von Gustave Courbet, Schwebender bei Oskar Kokoschka, die Schwebe-Sturzbild im Werk von Max Beckmann.
Autor: Jeannot Simmen; Vorwort Bazon Brock
Umfang: 220 Seiten, 108 Abbildungen, gebunden
Verlag: Klinkhardt & Biermann, München 1990, ISBN 3-7814-0289-4
CENT MILLE FOIS – Wettbewerb: 100 Jahre Eiffelturm
Eintausend Fuss hoch (324 Meter) war Gustave Eiffels gebauter Höhenrekord 1889. Unsere Hommage an den Eiffelturm zum hundertjährigen Jubiläum Paris 1989: ein 100’000mal höheres Orbitarium.
„Cent Mille Fois“ ist gigantisch, doch prinzipiell machbar, physikalisch widerspruchsfrei. Höhe: ca. 35’000 km zur Erdoberfläche. Von der Erde aus betrachtet scheint der geostationäre Turm am Himmel still zu stehen („stationär“ wie die Satelliten). Zugleich ein Projekt für die welthöchste Aufzugsanlage.
Aufgehängt ist der Turm an vier Weltraum-Satelliten. Die Konstruktion erfolgt etappenweise vom Himmel zur Erde, von den Satelliten zum Äquator. Eine 35’0000-Kilometer-Ode an Gustave Eiffel. Die Erde scheint (aus dem All betrachtet) wie die nach unten hängende Krone … am umgekehrten Eiffelturm. Wettbewerbs-Beitrag «La Tour Eiffel de l’Espace», Paris 1986.
Autoren: Jeannot Simmen (Konzept, Text)
Thomas Hornemann (Aquarelle), Yadegar Asisi (Zeichnungen)
Umfang: 26 Seiten, 16 Abbildungen, Broschur
Verlag: Buchhandlung Walther König, Köln 1987, ISBN 3-88375-062-X
DER FAHRSTUHL. Die Geschichte der vertikalen Eroberung
Der alte Traum vom fliegenden Aufstieg ist heute metropoler Alltag. Ohne den Lift wäre moderne Gross-Stadt-Architektur nicht möglich. Das mechanische Erschliessungsprinzip bestimmt die Vorgeschichte von Wolkenkratzer oder Skyscraper. Die Faszination der Vertikalen beginnt in Mythos und Märchen. Aus Plattform und Fahrkorb entwickelt sich um 1900 das elegante Coupé. Nach dem Historismus wird die Liftanlage Teil des Gesamtkunstwerkes und Design-Objekt moderner Architekten. Die erste Technikgeschichte der Aufzugskultur: beschrieben wird die menschliche Eroberungs- und Zivilisationsgeschichte der Vertikalen. Das Thema wird vielfältig dargelegt: Architektur und Technik, Kulturgeschichte und Mythologie, Psychologie und Soziologie. Exkurse verweisen auf die Querverbindungen zur modernen Kunst, zu Physik, Film und moderner Literatur.
Autoren: Jeannot Simmen, Uwe Drepper
Umfang: 256 Seiten, 288 Abbildungen, gebunden
Verlag: Prestel-Verlag, München 1984, ISBN 3-7913-0692-8
“Zwei Europäer … schrieben gemeinsam ein Buch über Fahrstühle, ein zivilisationsgeschichtliches Kompendium über die Tücken der Technik und die masslosen Ängste …” Der Spiegel 10/1985
KUNST-IDEAL UND AUGENSCHEIN. Ein Versuch zu Hegels Ästhetik
In Hegel haben Geschichte und Systematik ihren ‘letzten’ Versuch einer Synthesis durch Dingung des Geschichtlichen gefunden. Noch historisch oder systematisch nach ihm zu denken, ist allein mit herausgerissenen Augen, ohne ein Sehen nach Innen und Aussen möglich. Nicht leichter ist jede andere Position; Caspar David Friedrich als heimlicher Antipode vom Philosophen Hegel.
Autor: Jeannot Simmen
Umfang: 183 Seiten, 3 Abbildungen
Verlag: Medusa, Wölk+Schmid, Berlin 1980